In tiefsten DDR- Zeiten gab es einen offiziellen Lehrertag. Da wurden zu Hause Würste in einen extra Beutel gepackt oder besonders schöne Blumen gebunden. Die Bauerngärten in Ost – Thüringen waren auch zu schön, als dass nicht alle Besucher stehen bleiben mussten um zu bewundern, was da wuchs.
Keiner stolperte einfach so in einen Vierseithof, sondern verharrte und bewunderte – und besprach.
Lehrertag.
Lehrerinnen, ein wichtiger Beruf.
Die Schulkinder überreichen zu Beginn der Stunde ihre Geschenke.
„Hoffentlich wird aus der 3 eine 2.“
Die Hoffnung ist berechtigt. Sie soll es ja auch immer geben.
So denken Eltern und Kinder, Großeltern und Enkelkinder.
Also ein Schelm, der Arges dabei denkt.
Wirklich.
Und Pfarrer – Tag? Den gab es offiziell nicht. Beileibe nicht. Niemals und nimmer.
Etwa auch Lehrer- Christenlehrer?
„Das wollen wir nicht.“
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Den gibt es auch heute nicht, wie es auch den Lehrertag natürlicher Weise nicht gibt.
Trotzdem könnte zum Hirtensonntag jemand auf die Idee kommen, dem Christenlehrer, dem Jungscharleiter – immer auch LEITERIN – an diesem Tag MISERICORDIAS DOMINI – eine besondere Freude zu machen, um sich zu bedanken dafür, dass er ein guter Leiter, eine gute Leiterin, ist und Dank sagen nicht nur dem Menschen gegenüber, der redlich und freudig seinen Beruf ausübt, sondern auch Gott gegenüber.
Nichts ist selbstverständlich.
Hirte. Pastor.
Hirtin. Pastorin.
„Soll ich meines Bruder Hüter sein?“
Ja, das sollen wir in Christi Namen.
Das können wir.
Ich wünsche allen, die Hirtin oder Hirte sein wollen, alles Gute – mich eingeschlossen – damit wirklich alles gut wird.
Amen.