Nach dem Advent kommt die Weihnachtszeit bis zum 2. Februar (Maria Lichtmess). Dazwischen liegt Silvester (Name eines Heiligen).

Und NEUJAHR.

Und da beginnt das eigentliche Warten auf die Zukunft, die doch längst begonnen hat: in Christi Geburt. In der Geburt des Menschen. In seiner Taufe zum Ewigen Leben. Wie wichtig das zu wissen in Zeiten von Krankheit und Not für Viele. Orientierunglosigkeit für noch mehr. Streitsucht. Magersucht. Sexsucht. Trunksucht. Die Suche nach Leben, weil wir die Krippe versäumt haben? Die Geburt Gottes. Die Wiedergeburt unseres Mensch-SEINS. Das ist e i g e n t l i c h die Epiphaniasezit, die Zeit der Erscheinung des HERRN.

In der DDR habe ich mit meiner Frau zusammen, Margard Wohlfarth (Theaterwisschaftlerin), mit Leidenschaft das KRIPPENSPIEL von Klaus Peter Hertzsch+ regelmäßig aufgeführt. D i e s e n PREDIGT- GOTTESDIENST gefeiert. Im Arbeiter- und Bauern-Staat waren die Hirten, die Arbeiter und Bauern die Hauptpersonen, die nach dem Sinn des Lebens, ihres Arbeiter- und Bauern- Lebens suchten – und ihn fanden in der Krippe von Bethlehem, weil sie die Botschaft gehört haben, die Weihnachtbotschaft der STILLEN NACHT: CHRISTUS IST GEBOREN.

Dieses Weihnachten stand/steht ein Holzschnitt in Postkartengröße in unserem Wintergarten.

Ich erkenne darauf auch die Krippe mit Maria und Josef, ein Schaf und drei Gestalten, die die Könige sein müßten, die Weisen aus dem Morgenland, die Gelehrten, die Astrologen, die Astronomen, die Raumfahrer, die die rechte Seite der Darstellung ausmachen („Andere Zeiten“ aus Hamburg).

Ja, wir sind in der BRD und schwenken nicht mehr die Plakate der Hirten von 1989 – auch im Krippenspiel – „WIR SIND DAS VOLK“, sondern wir sind das Volk der mündigen Bürger, der Demokraten und Gebildeten.

Der Reichen der zivilisierten Welt.

Klar, daß sie auch den Sinn ihres Lebens suchen.

WIR.

JETZT.

In diesen Zeiten.

ADVENT gleich Ankunft – wer kommt.

Wer ist gekommen in unser Leben.

Wer kommt noch.

Was kommt noch.

„Siehe, ich stehe vor dern Tür und klopfe an“ (Offenbarung).

Wer wird vor der Tür stehen?

Wem habe ich aufgemacht.

Bleigießen, Wolken zählen, den Wolfsmond anheulen, der über dem Müggelsee aufsteigt. Zu Wahrsagern gehen. Spekulieren. Weise Frauen. Oder sich betrinken und wieder ausnüchtern. Katerstimmung. „Gesundheit vor allen Dingen, Herr Pfarrer“, wünschten mir meine Gemeindeglieder in den Wismutdörfern, in Thüringen, im sozialistischen Osten zum Neuen Jahr.

Im letzten Beitrag habe ich Edzard Schaper zitiert mit dem „LETZTEN ADVENT“ (Buch über einen Priester, der seiner Aufgabe gerecht wird – in unseligen Zeiten als Grenzgänger zwischen den Welten – das Evangelium zu bezeugen (martyrein gleich bezeugen) unter Einsatz seines Lebens, wie er es gelobt hat bei seiner Einsetzung.

Zu den drei Gottsuchern aus dem Morgenland (Epiphanias) möchte ich Ihnen wieder ein Buch von Edzard Schaper empfehlen: „Der vierte König.“ Eine außerordentliche Alternativgeschichte, einer alten russichen Legende nacherzählt.

Ein vierter König schließt sich den drei Königen an, aber versäumt die Krippe. Er begegnet der Armut, den Bittstellern seines Volkes, steigt herab von seinem weißen russischen Roß.

Eigenartiger Weise verläßt ihn aber der STERN nicht und führt ihn dorthin, wo der König der Könige zu finden ist.

Allerdings als er – ziemlich abgehängt von der Truppe – einen Galeeren – Sträflingszug trifft und die Mutter eines Sträflings weinend diesen Zug begleitet, bietet er sich an für den Sohn zu rudern.

30 Jahre lang.

Als er frei kommt, leuchtet der Stern hell auf. Er findet nicht die Krippe, aber das Holz, aus dem die Krippe gemacht ist, das Kreuz von Golgatha. Dort bricht er zusammen und umfaßt den Stamm des Kreuzes und bittet um Vergebung.

Er ist nicht auf unseren Weihnachtsbildern, aber mir immer in meiner Verkündigung ein sehr großer Trost gewesen.

Hier nun die Predigt:

Veröffentlicht von famwohlfarthtonlinede

Jahrgang 44 Lieblingsbeschäftigung:Schreiben und Predigen.Sehnsuchtsort Ostsee. Wohnort Berlin, Heimat Thüringen. Wenn Du mir schreiben willst, bitte über michael.wohlfarth@t-online.de; https://kaparkona.blog; michael-wohlfarth.jimdo.com; michaelwohlfarth.wordpress.com

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