Mitte August, mitten in der Zeit der Fülle, der TRIITATISZEIT, Erntezeit legt uns der Apostel Paulus einen Brief vor an eine seiner Gemeinden gerichtet, in der ein schwunghafter Handel mit Amuletten gebremst wurde, weil er, ein sich zum Glauben an Jesus Christus bekehrter Rabbiner und ehemaliger Verfolger der christlichen Gemeinde in ihr aufgehalten hat, um eben dort diese Gemeinde in der pax romana zu begründen, wie er es schon an vielen Orten der damaligen Welt getan hat.

Die Amuletthändlerin bezw.die Hersteller der Figuren, die eine Göttin der Fruchtbarkeit darstellt, fühlten sich in ihrem Berufsstand verletzt und bangten um ihren Gewinn, wenn die Bedeutung der Göttin Artemis durch seine Predigt und deren Wirkung infrage gestellt wurde.

Sie verklagten Paulus. Aber letztlich ohne Erfolg. Im Gegenteil: viele sogenannte Heiden (Nicht – Juden) und Juden wurden Glieder der Gemeinde und legten die „Werke der Finsterniss“ ab. Ja, sie brachten ihre Zauberbücher und verbrannten sie öffentlich. Durch diese Informationen sind die Kapitel dieses Briefes in denen Licht und Finsternis, gestern und heute, Tod und Auferstehung eine wichtige Rolle spielen, auch in ihrer Geschichtlichkeit betont.

Wir lesen den 1.Teil des 2.Kapitels

Und auch euch, da Ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in welchen Ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.

Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unseres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.

Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht.

Aus Gnade seid ihr selig geworden.

Und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus.

Damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus.

Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben.

Und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich jemand rühme.

Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Predigt

Selig.

Was ist das?

Selig sind die Toten, die im HERRN sterben, lese ich in der Werner – Sylthen – Kapelle und hoffentlich alle die Trauernden, die dort ein und aus gehen, damit sie getröstet werden. Neben den Gottesdienstbesucher/Innen Sonntag für Sonntag.

Der Mann von Dorothee Sölle+ – seiner Herkunft nach ein franziskanischer Mönch – beklagt, daß die Protestanten kein Verhältnis zu ihren Toten haben, außer daß die Gräber ordentlich aussehen und vielleicht – ein wenig in Anlehnung an die Glaubenspraxis der katholischen Schwestern und Brüder – jetzt auch Kerzen in roten Behältnissen zum Ewigkeits/Totensonntag auf das Grab ihrer Lieben stellen.

Mir ist das besonders bestätigt worden, als ich mit meiner Frau zusammen ein Sommerpfarramt in Kitzbühel vor Jahren übernommen habe und wir diesen Ort in Tirol von ökumenischer Seite her kennen lernen durften: Die Ausführlichkeit der Bestattungen, die Tage-und Abend – Gebet mit Glockengeläut für die Verstorbenen in den Kapellen, die jährliche Wideraufrufung derer in den Zeitungen, die heimgerufen worden sind in sein Reich, öffentliches Zeugnis der Bitte um Fürbitte an die, die bei m Vater sind. In GOTT -wie es früher auch auf evangelischen Friedhöfen hieß.

Auch heute.

Erinnerung ist Erlösung.

Jedesmal fällt mir das ein, wenn ich im Tagespiegel solchen Jahresaufruf lese. Dann fällt mir auch Fulbert Steffensky ein mit seiner Äußerung (s.o.).

Selig die in Christus sterben.

Und leben!

Sagt unser Text.

Durch die Taufe. Auferstehen mit Christus, damit wir in einem neuen Leben wandeln, damit wir eine Vergangenheit haben, eine Gegenwart, die uns in die Zukunft führt. Für die wir Verantwortung übernehmen wollen und können.

Neu werden.

Sagt unser Text.

Ein neuer Mensch.

Wie neu geboren im Glauben an den dreieinigen Gott durch seine Gnade.

Bitten wir um diesen Glauben, die vornehmste Bitte, wie Martin Luther bekennt.

Denn er ist eine Gabe, die Gabe Gottes, die uns fähig macht Aufgaben zu übernehmen in der Gemeinde, in der Kirche, in der Gesellschaft. Und Geschichte möglich macht, an die wir uns gerne erinnern, die uns stärkt.

Siehe jetzt gerade nach dem 13.August rückblickend können wir das erkennnen. So können wir zur Heilsarmee des HERRN gehören und die Verheissung erkennen: Salz der Erde und Licht auf dem Berge sein.

Es gab schon viele Versuche in der Menscheitsgeschichte, den neuen Menchen hervorzubringen. Das eigentliche Ziel des Kommunismus ist auch genau dieses gewesen oder ist es noch?

In der DDR vielleicht nicht so deutlich ausgesprochen wie z.B, im Rumänien des Nicolae Ceausescu.

Der Neue Mensch, dem die Welt gehört. Daß alles in Scherben fällt zum Beispiel.

Auch in unserer Geschichte gibt und gab es solche Bewegungen, wo dies das Ziel ist.

Oder der Künstliche Perfekte Mensch, der höchstens noch Fehler macht. Unter Umständen Tödliche. Aber ohne Sünde ist und keine Erlösung braucht.

Das sind Versuchungen, vor denen uns Gott bewahren möge. Aber sie sind leider nichts Neues. Auch damals nicht in der ziemlich okkulten Stadt Ephesus mit viel Magie und Neugier in Kleinasien des Römischen Reichs.

Oder in unserem ganz privaten Leben so sich der Irrtum zeigt in Verantwortungslosigkeit, Unordnung und Hybris.

Deswegen sind diese grundlegnden Texte so wichtig.

In Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen liegt der Grund der Hoffnung für die ganze Welt und für uns ganz persönlich mit der Möglichkeit der Liebe und Vergebung zu gegenüber meinem Nächsten.

Selig, ja selig ist der zu nennen, der diesen barmherzigen Gott in seinem Glauben erfahren und weitergeben kann, damit andere aus ihrer Schwermut entlassen werden können und ja sagen können zum Gnadengeschenk des Glaubens, des Segens und nicht im Dunkel bleiben.Ja sagen zur Licht – Gestalt, wie sie das Evangelium verheißt in der Nachfolge Jesu.

Der HERR schenk es uns allen im Aufbau der Gemeinde und seiner Kirche an dem Ort und der Stelle, wo Gott uns hingestellt hat.

AMEN.

Veröffentlicht von famwohlfarthtonlinede

Jahrgang 44 Lieblingsbeschäftigung:Schreiben und Predigen.Sehnsuchtsort Ostsee. Wohnort Berlin, Heimat Thüringen. Wenn Du mir schreiben willst, bitte über michael.wohlfarth@t-online.de; https://kaparkona.blog; michael-wohlfarth.jimdo.com; michaelwohlfarth.wordpress.com

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